Ein breites Angebot wartet auf Sie

Die therapeutische Vielfalt in unserer Praxis Therapie für Kinder ist breit gefächert und die Angebote richten sich nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Dabei wenden wir nicht nur die von ärztlicher Seite verordnete Therapie an, sondern lassen auch die persönlichen Erfahrungen des Therapeuten in die Behandlung mit einfliessen. Ebenso ergänzen wir das therapeutischen Angebotes durch weitere, sinnvolle Therapiemethoden.

Hier finden Sie einen Überblick über die in unserer Praxis „Therapie für Kinder“ angebotenen Behandlungskonzepte und -Methoden.

>Atemtherapie

Was ist Atemtherapie?

Die Atemtherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Physiotherapie bei Säuglingen und Kindern. Sie besteht aus verschiedenen aktiven und passiven Maßnahmen zur Verbesserung der Belüftung beider Lungen mit dem Ziel die größtmögliche Aufnahme von Sauerstoff zu erreichen. In der Atemtherapie kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die sowohl passiv (durch den Therapeuten) als auch als auch aktiv (durch den Patienten) durchgeführt werden können.

Krankengymnastik / Atemtherapie (KG-Atem) muss vom Arzt verordnet werden.

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Wen behandelt der Physiotherapeut mit der Atemtherapie?

Der Atemtherapeut behandelt sowohl Säuglinge als auch alle anderen Altersstufen. Nach der Diagnosestellung durch den behandelnden Arzt, stellt dieser ein Rezept aus für die Atemtherapie im Rahmen der krankengymnastischen Behandlung. Atemtherapie findet ihre Anwendung bei folgenden Krankheitsbildern:

  • cystischer Fibrose (cF / Mukoviszidose)
  • Asthma bronchiale
  • Obstruktive Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • Broncho Pulmonale Dyplasien (BPD bei Frühgeburten) und viele weitere mehr.

In den wechselhaften Jahreszeiten Frühjahr und Herbst, in denen die Säuglinge und Kleinkinder oftmals rezidivierende Ateminfekte „verschleppen“, bietet es sich an, eine kurzfristige Atemtherapie zu verordnen um die Eltern entsprechend anzuleiten.

Ziele der Atemtherapie

Mit der Atemtherapie wird versucht dem Patienten auf vielfältige Weise eine voll ausreichende Belüftung der Lungen zur verbesserten Aufnahme von Sauerstoff zu ermöglichen. Die Wirkung der Maßnahmen im Einzelnen sieht wie folgt beschrieben aus:

  • Vergrößerung der Atemzugtiefe und damit Intensivierung der Atmung
  • Abtransport von Schleim und dessen Entfernung = Förderung der Sekretmobilisation
  • Steigerung der körperlichen Belastbarkeit
  • Förderung von Koordination und Bewegungsfreude
  • Verbesserung der Haltung

Die Atemtherapie definiert ein sog. therapeutisches Konzept, welches aus der Verordnung des Arztes, den Bedürfnissen des Patienten und dem Zusammenarbeit mit dem Patient bzw. den Eltern entsteht. Dabei verfolgt der “Atemtherapeut“ Nahziele und ggf. auch Fernziele in seiner Behandlung. Das Erlernen einer adäquaten „Atemschulung“ und die Erarbeitung der “Selbsthilfetechniken“ ist das wichtigste Ziel der Atemtherapie. Auch psychische Faktoren wie z.B. eine deutliche Angstminderung im Moment eines „Anfalls“ bei Asthma sind wesentliche Aspekte in der erfolgreichen Anwendung derAtemtherapie.

Beeinflussende Faktoren

Die in der Atemtherapie eingesetzten aktiven und passiven Techniken können in der Kombination ihrer Anwendungen zu einem raschen Erfolg in der besseren Belüftung einzelner oder ganzer Lungenabschnitte führen. Zu den passiven Techniken zählen:

  • Lagerungen
  • Kontaktatmung
  • Vibrationen und Schüttelungen
  • Therapeutische Körperstellungen
  • Intercostale Ausstreichungen
  • atemerleichternde Stellungen
  • Entspannungstechniken

Zu den aktiven Maßnahmen gehören:

  • Atembeeinflussende Techniken (Atemtechniken)
  • Erlernen von Hustentechniken
  • Mobilisationsübungen für den Brustkorb
  • Autogene Drainage

Ergänzende Maßnahmen sind die Inhalation von Aerosolen, der Einsatz von Hilfsmitteln zur Änderung der Druckschwankung und der Luftströmung innerhalb der Lunge (VRP1 / “Flutter“ oder PEP-Maske)

Wann behandelt man? Wie früh beginnt man?

Die Atemtherapie kommt so früh wie möglich zum Einsatz. Dabei ist es völlig unwichtig, wie alt das Kind ist sondern vielmehr seit wann oder wie lange die vorliegende Funktionsstörung besteht. Ein früher Behandlungsbeginn ermöglicht ein in der Regel effektiveren Behandlungsverlauf als die auf einen späteren Zeitpunkt angesetzte Therapie.

Einsatz der Atemtherapie in unserer Praxis „Therapie für Kinder“

In unserer Praxis wird die Atemtherapie als Einzeltherapie eingesetzt. Dabei werden nicht nur die Kinder (in entsprechendem Alter) sondern auch die Eltern angeleitet, die Therapie zuhause durchzuführen.

>Bobath - Konzept

Was ist Bobath?

Bobath ist ein physiotherapeutisches Therapie-Konzept auf neurophysiologischer Grundlage. Diese spezielle Form der krankengymnastischen Behandlung, die neben Erwachsenen v.a. bei Kindern durchgeführt wird (Kinder-Bobath), wurde in den 40er Jahren von dem Ehepaar Berta (Krankengymnastin) und Karel Bobath (Neurologe) entwickelt. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu einer stetigen Weiterentwicklung des Bobath-Konzeptes, wodurch sich diese Therapie als ein fester Bestandteil in der Physiotherapie gerade von Säuglingen und Kindern etabliert hat.

Kinder-Bobath ist eine zertifizierte, physiotherapeutische Zusatzausbildung, die vom Kinderarzt verordnet werden muss und – wenn man darauf spezialisiert ist – auf gesonderte Weise mit den Krankenkassen abgerechnet werden kann.

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Wen behandelt der „Kinder-Bobath-Therapeut“?

Der auf Kinder-Bobath spezialisierte Physiotherapeut behandelt in der Regel Säuglinge, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche. Von der Altersstruktur her daher unabhängig, ist die oben gestellte Frage nur mit dem Vorliegen einer differenzierten Diagnose zu beantworten, welche vom Arzt gestellt wird. Bei Säuglingen sind dies z.B. Asymmetrien (Schiefhaltungen), Entwicklungsverzögerungen, Wahrnehmungsstörungen, Babys mit Überstreckungen, erhöhte oder zu schlaffe Muskelspannungen (Muskeltonusstörungen) und neurologische Auffälligkeiten (Spastiken/Hemiparesen). Bei den etwas älteren Kindern kommen noch Gleichgewichtsprobleme, Gangunsicherheiten, Fehlhaltungen und Fehlbelastungen (Skoliosen) und vieles mehr dazu. Das Bobath-Konzept bietet ein Fülle von Möglichkeiten, die den meisten kindlichen Krankheitsbildern und Diagnosen zu gute kommt.

Ziel des Bobath-Konzeptes

Die Kinder-Bobath-Therapie hat die Aufgabe, Kinder mit neurologischen Auffälligkeiten zu behandeln. In der Therapie versucht man mit gezielten Maßnahmen, die Eigenregulation des Kindes in Bezug auf Haltung und Bewegung zu unterstützen. Dabei ist es das erklärte Ziel des Konzeptes, das Kind zunächst in seinen Fähigkeiten zu erkennen und seine Kompetenzen zu entdecken. Voraussetzung hierfür ist ein adäquater, neurophysiologischer Befund, der die Basis für jedes weitere Vorgehen bildet. Der Therapeut „holt“ das Kind an der Stelle „ab“, an der es sich aktuell befindet und er versucht dann, die ihm dargebotenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu benutzen und diese gemeinsam mit dem Kind weiterzuentwickeln. Am Ende steht das Erreichen einer größtmöglichen Selbständigkeit, bei der sowohl die funktionellen Fähigkeiten des Kindes differenziert werden sollen, als auch die Handlungskompetenz erweitert wird.

Beeinflussende Faktoren

Das sog. sensomotorische Lernen (Sensomotorik = Wahrnehmen und Bewegung) ist jedoch abhängig von folgenden Faktoren:

  • Die Aktivierung der zentralen Wachheit oder Aufmerksamkeit um die dem Kind eigene Motivation „wach zu kitzeln“.
  • Die Therapiesituation so zu gestalten, dass das Kind in der Lage ist, seine eigene Strategie zum Erreichen des Zieles zu entwickeln und in wiederholbarer und variantenreicher Form auszuprobieren.
  • Das Umfeld des Kindes so zu sensibilisieren, das es an der Durchführung der therapeutischen Maßnahme teilhaben kann, ohne die Eigenregulation zu unterwandern und neue Abhängigkeiten aufzubauen.
  • Die interaktiven Prozesse des Kindes im Zusammenhang mit der idealen, motorischen Entwicklung und der Fähigkeit des Zentralen Nervensystems zur Plastizität zu erkennen und daraufhin die therapeutischen Maßnahmen abzustimmen.
  • Das Vermeiden oder Verhindern von Sekundärschäden im Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat aber auch die positive Beeinflussung des sozio-emotionalen Bereiches.

Wann behandelt man? Wie früh beginnt man?

Die angesprochene Plastizität des Zentralen Nervensystems bedingt einen möglichst frühen Therapiebeginn, um die Effektivität so gut es geht auszunutzen. Gerade zu Beginn des Lebens ist der Durst nach „Input“ so beträchtlich, wie zu keinem späteren Zeitpunkt wieder. Bei der Analyse der vorliegenden „Störfaktoren“ muss davon ausgegangen werden, dass die Plastizität jener Kinder mit gestörter sensomotorischer Entwicklung in jedem Fall beeinträchtigt ist. Die Wiederherstellung der Plastizität ist so früh wie möglich zu erreichen und dem Kind somit zu helfen. Die Fähigkeit sich mit der körpereigenen aber auch körperfremden Umwelt auseinandersetzen zu können, ist daher der erste und beste Beweis von funktionierender Plastizität.

Einsatz des Bobath-Konzeptes in unserer Praxis „Therapie für Kinder“

In unserer Praxis wird das Bobath-Konzept auf vielfältige Weise eingesetzt. Wir behandeln Kind aller Altersstufen - v.a. Säuglinge und Kleinkinder - nach Bobath. Die Therapie wird nach Absprache mit den Eltern so an die häusliche Umgebung angepasst, dass den Eltern ein genau auf Ihr Kind zugeschnittenes Übungsprogramm mitgegeben wird. Dabei werden die Eltern Co-Therapeuten, die von den auf Bobath spezialisierten Physiotherapeuten immer wieder angeleitet werden. Bobath wird aber auch in Kombination mit anderen Therapien zum Einsatz gebracht. Dazu gehört die sensorische Integration genauso wie die Manuelle Therapie und auch Vojta. Neben der Hilfsmittelversorgung gehört auch die Beratung der Eltern aber auch der interdisziplinäre Austausch mit anderen Berufgruppen (hier v.a. Ärzte, Ergotherapeuten, Logopäden und viele andere) dazu.

>Castillo Morales® - Konzept

Das Castillo Morales® Konzept ist ein umfassendes, neurophysiologisch orientiertes Therapiekonzept für Kinder und Erwachsene mit kommunikativen, sensomotorischen und orofazialen Störungen.

Es dient der therapeutischen Intervention bei der Bewältigung des Alltags und begleitet den Menschen individuell auf dem Weg zum eigenständigen Handeln.

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Castillo Morales® Konzept

Das Konzept beinhaltet sowohl die Förderung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten (Neuromotorische Entwicklungstherapie NET) als auch orofazialen Behandlungsschwerpunkt (Orofaziale Regulationstherapie ORT). Rodolfo Castillo Morales wuchs in Argentinien auf, als Sohn einer kinderreichen Familie. In seinem Elternhaus stand er auch unter dem Einfluss von Eingeborenen. Diese verhalfen ihm nicht nur seine Beobachtungsgabe zu schärfen, sondern ihm auch einen Großteil ihres Wissens zu vermitteln. Geprägt durch diesen Einfluss lernte er früh, seine Beobachtungsfähigkeit zu schulen und somit erwarb er beiläufig deren alt traditionelles, naturheilkundliches Wissen, sowie deren Lebensweise basierend auf der Achtung vor dem Leben. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den anthropologischen Aspekten Lateinamerikas, sowie der erworbenen Erfahrungen der Lebensweise durch die Ureinwohner, entwickelte er sein Therapiekonzept. Aufgrund dessen basiert die therapeutische Intervention auf dem Respekt vor dem Gegenüber, dem Zutrauen in dessen individuelle Fähigkeiten aber auch im Unterstützen seiner Stärken. Dabei spielt das enge Zusammenwirken mit den Eltern sowohl bei der Diagnostik als auch in der Therapie eine wichtige Bedeutung. 1968 beendete er die Ausbildung zum Rehabilitationsarzt in Madrid/Spanien und leitete mehr als 30 Jahre in Cordoba/Argentinien ein Rehabilitationszentrum für Kinder und Erwachsene.

Das Behandlungskonzept

Grundlegend für sein sensomotorisches Behandlungskonzept war für Castillo Morales die Erfahrung aus der jahrelangen Arbeit mit Kindern mit muskulärer Hypotonie. Durch die Weiterentwicklung des Behandlungskonzeptes werden heute auch Kinder und Erwachsene mit folgenden Indikationen behandelt:

  • Muskelhypotonie
  • neuromuskuläre Erkrankungen
  • zentrale oder periphere Paresen (Fazialis- / Plexusparese)
  • genetische Syndrome
  • sensomotorischer Entwicklungsretardierung
  • Schwerstmehrfachbehinderung

Die Therapie

Die Therapie vereint propriozeptive Erfahrungen mit Behandlungstechniken wie z.B. Zug, Druck und Vibration sowie die visuelle Orientierung im Raum. Durch die therapeutische Intervention gelingt es die Kinder aufmerksamer zu machen. Zudem stehen diese offener und motivierter im Kontakt mit ihrer Umwelt und nehmen diese besser auf. Die Fähigkeit zur Kommunikation wird verbessert und im Rahmen der Therapie wird intensiv an der Stützfunktion der Füße gearbeitet. Der frühen Aufrichtung des Kindes wird im Castillo Morales® Konzept eine besondere Bedeutung beigemessen in Bezug auf Sehentwicklung / Okulomotorik, Greif- und Stützfunktion von Händen und Füßen, erweiterter Radius in Bezug auf seine Umwelt sowie der kognitiven Entwicklung.

Das orofaziale Behandlungskonzept (ORT)

Das orofaziale Behandlungskonzept (ORT) basiert auf den Erfahrungen von Castillo Morales bei seiner Arbeit mit Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und bei Kindern mit Down-Syndrom.

Heute findet das Konzept Anwendung bei Kindern und Erwachsenen mit verschiedensten sensomotorischen Störungen im Bereich des Gesichtes, Mundes und Rachens:

  • Pierre-Robin-Sequenz
  • Moebius-Syndrom
  • neurologischen Erkrankungen mit orofazialer Begleitsymptomatik (Neuromuskuläre Erkrankungen, ICP, etc.).

Dialog in Gegenseitigkeit

Für Dr. Castillo Morales ist die Kommunikation »lo primero del primero« – das Wichtigste von allem! Das Castillo Morales Konzept fördert das Kind im direkten, personellen Kontakt, motiviert es Neues auszuprobieren und somit seine Umwelt zu entdecken. Motorisches Lernen erfolgt sowohl im bewussten Spüren mit sich selbst als auch im Kontakt mit sich und seiner Umgebung. Dabei werden keine Verhaltensweisen eingeübt, sondern vielmehr ein Weg aufgezeigt, bei dem Entwicklungsschritte selbst erarbeitet werden. Das „Innehalten“ spielt hierbei eine wichtige Rolle ebenso wie das Respektieren der »Eigenzeit«, denn nur so ergeben sich Chancen zum eigenen Handeln.

Es entsteht ein behutsamer Dialog in Gegenseitigkeit aufgrund einer wertschätzenden und empathischen Basis als grundlegende Voraussetzung jeder therapeutischen Intervention. Nur ein Mensch, der sich wohlfühlt spielt, probiert und lernt. (Autorin: Dr. Angelika Enders Haunersches Kinderspital München).

Ich lade Dich zum Essen ein (Unterstützung beim Essen und Trinken)

Der Moment des Essens dient nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern beinhaltet darüber hinaus viele wichtige Aspekte:

Das Essen ist eine gemeinschaftliche Handlung, welche je nach soziokultureller Umgebung variiert in Haltung, Sitten und Gebräuchen und eng verknüpft sind mit der gesellschaftlichen Entwicklung. In der Hektik des alltäglichen Lebens gelingt es kaum, das Essen in Ruhe mit den Kindern vorzubereiten und einzunehmen. Aufgrund der Verwendung von Tiefkühl- und Fertigkost in Gläschen, geht den Kindern ein grundlegender Teil der sensomotorischen Wahrnehmung und Selbständigkeit verloren. Auf dem Wege vom völlig abhängigen Säugling hin zum autonomen Individuum auf motorischer und selbstverwirklichender Ebene spielt das Essen ebenfalls eine wesentliche Rolle. Sowohl eine gute Integration der Sinne sowie die stabile posturale Kontrolle als auch die Möglichkeit notwendige gesamtkörperliche und orofaziale Bewegungsabläufe ökonomisch und koordiniert einsetzen zu können, unterstützen das positive Erleben von Essen und Trinken. Folgende Grundsätze wie: „Dabei sein ist alles“ und „Essen muss Spaß machen!“ bestimmen somit auch das therapeutische Handeln der Castillo Morales Therapeutin.

Ziele der Behandlung

  • Verbesserung der aktiven Aufrichtung und Bewegung
  • Förderung der Eigeninitiative und Selbständigkeit (z. B. bei Kommunikation, Essen und Trinken, Fortbewegung)
  • Erweiterung der nonverbalen und verbalen Kommunikationsmöglichkeiten
  • Wahrnehmungsentwicklung (z. B. Spüren, Sehen, Hören)
  • Aktivierung und Regulierung der orofazialen Funktionen (Saugen, Schlucken, Speichelkontrolle, Kauen, Mimik, Artikulation)
  • Unterstützung der elterlichen Kompetenzen
  • Vermeiden sekundären Schäden

>3dimensionale Fusstherapie

Was ist die 3dimensionale Fußtherapie?

Die 3dimensionale Therapie ist eine Therapieform für die Behandlung von Fußdeformitäten, entwickelt von der Krankengymnastin Barbara Zukunft-Huber. Aus der Unzufriedenheit heraus, dass die Fußstörungen unter dem Gesichtspunkt der aufrechten Haltung betrachtet und behandelt werden, entwickelte sie ein neues Konzept, das als „3dimensionale Fußtherapie nach Zukunft-Huber“ bekannt geworden ist. Dem Konzept liegt die genaue Kenntnis der Entwicklung des Säuglings und seiner Fußentwicklung zugrunde. Die Behandlungsmethode basiert auf der Grundlage einer Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis sowie der Manuellen Therapie. Es findet sich im Heilmittelkatalog dazu keine eigene Abrechnungsposition, dennoch kann diese im Rahmen der Rezeptierung von „manueller Therapie“ oder „Krankengymnastik nach Bobath/ Vojta“ verordnet und angewandt werden.

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Wen behandelt der Krankengymnast mit dieser Methode?

Mit der 3dimensionalen Fußtherapie nach Zukunft-Huber werden vornehmlich Kinder (aber auch Erwachsene) aller Altersstufen behandelt. Bei Kindern, deren Füße noch nicht in ihrer Entwicklung abgeschlossen sind, findet diese Methode den größtmöglichen Erfolg. Säuglinge mit kongenitalen Klumpfüßen, Spitzfüßen, Sichelfüßen, Knick-Senk-Füßen etc. gehören genauso zu dem Patientenklientel wie Kinder nach operativen Eingriffen an den Füßen. Zusätzlich können sehr gut Kinder mit einer spastischen Entwicklungsstörung mit Hilfe dieser Methode behandelt werden.

Ziele der 3dimensionalen Fußtherapie

Die 3dimensionale Fußtherapie verfolgt das Ziel, dem Kind ein funktionelles Training zukommen zu lassen. Entgegen der herkömmlichen Sichtweise sowohl der klassischen Orthopädie als auch der klassischen Krankengymnastik, welche die Fußstörungen fast ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der aufrechten Haltung betrachten und behandeln, kommt es bei der Behandlung der Fußstörungen auf die konsequente Berücksichtigung der normalen Entwicklung des Säuglings an. In dieser findet sich ein so ausgewogenes Bewegungsspiel und auch Bewegungstraining statt, mit denen unter der physiologischen Abfolge von Bein-, Knie- und Fußbewegungen eine gute und ausgewogene Fußentwicklung erreicht werden kann. Dabei ist die natürliche Gewölbekonstruktion ein wesentliches Resultat der gesunden Greifentwicklung des Fußes. Dieses Gewölbe ist ein 3dimensionales Gebilde, das in seiner Dynamik stets bestimmten anatomischen Gesetzmäßigkeiten folgt und auf diesen aufbaut. So ist bsp. die Supination des Fußes in Abhängigkeit der Beinstellung ein wesentlicher Faktor zur Behandlung der Fußstörungen.

Wann behandelt man? Wie früh beginnt man?

Die 3dimensionale Fußtherapie soll so früh wie möglich eingesetzt werden. Dabei ist es absolut unrelevant, wie alt das Kind ist sondern vielmehr seit wann oder wie lange die vorliegende Fußstörung vorliegt. Dies ist besonders dann wichtig, wenn in manchen Fällen von Fußstörung als einziger Ausweg nur eine Operation indiziert ist. Auch wenn diese Therapie nicht jede Operation vermeiden kann, so kann sie zumindest in vielen Fällen helfen, diese zu Umgehen. Dies wird durch einen frühen Behandlungsbeginn ermöglicht und führt zu einem effektiven Behandlungsverlauf, und stellt letztendlich einen Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Therapie dar.

Einsatz der 3dimensionalen Fußtherapie in unserer Praxis

In unserer Praxis wird die 3dimensionale Fußtherapie in Verbindung mit den Behandlungsmethoden Bobath und Vojta sowie der Manuellen Therapie eingesetzt. Nach Absprache mit dem verordnenden Orthopäden wird die 3dimensionale Fußtherapie im interdisziplinären Austausch nicht nur mit diesem sondern in der kontinuierlichen Anleitung der Patienten durchgeführt. Hierbei ergänzen sich die neurophysiologischen Behandlungsformen im der Zusammenwirken mit der Fußtherapie.

>Entwicklungssprechstunde

Sie sind Eltern geworden? Herzlichen Glückwunsch! Wir möchten Ihnen gerne bei der Beantwortung Ihrer Fragen helfen und haben dafür extra eine Entwicklungssprechstunde für Sie eingerichtet.

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Sie sind Eltern geworden...von heute an wird sich in Ihrem Leben vieles ändern und Sie freuen sich sicher
auf die vielen, neue Herausforderungen.

Doch wie geht man am besten mit dem kleinen Wesen um?
Sind Sie noch unsicher, wie Sie das Kind aufnehmen oder hinlegen sollen?
Möchten Sie gerne wissen, ob Sie Ihr Kind richtig tragen?
Wissen Sie nicht, ob es schon auf dem Bauch liegen darf?
Oder ist Ihr Kind schon älter und geht schon in den Kindergarten oder in die Schule?
Und Sie machen sich Sorgen, ob sich Ihr Kind richtig entwickeln wird?

Wir möchten Ihnen gerne bei der Beantwortung Ihrer Fragen helfen und haben eine Entwicklungssprechstunde eingerichtet. Wir sind ausgebildete Kinder-Physiotherapeuten und beschäftigen uns täglich mit der Entwicklung von Säuglingen und Kindern.

In einer 30minütigen, individuellen Sprechstunde klären wir Sie über die Entwicklung Ihres Kindes auf und beantworten Ihre Fragen persönlich und ausgiebig. Wenn notwendig und sofern Sie es wünschen, zeigen wir Ihnen auch einige geeignete Handgriffe oder Übungen, mit denen Sie die Entwicklung Ihres Kindes bestmöglich fördern können und es auf die nächsten Entwicklungsschritte vorbereiten.

Die Gebühr für diese Sprechstunde beträgt 40,- €.

>Frühkindliche Reaktionen

Was sind frühkindliche Reaktionen?

Die frühkindlichen Reaktionen (gerne auch frühkindliche Reflexe genannt) nehmen in der Pädiatrie einen festen Platz ein und der Stellenwert ihres Vorkommens sowie die daraus resultierende diagnostische Bedeutung sind in der Kindermedizin traditionell verankert.

Neben der Berufsgruppe der (Kinder-)Ärzte beschäftigen sich auch die Kinderphysiotherapeuten mit der Testung, der Analyse und der Behandlung frühkindlicher Reaktionen. In den vergangenen Jahren hat sich jedoch der Personenkreis von Therapeuten erweitert, die sich ausgiebig mit den frühkindlichen Reaktionen befassen. So können sich beispielsweise neben Physiotherapeuten auch Ergotherapeuten, Logopäden, Pädagogen und Erzieher zum »Reflextherapeuten« oder »Neurophysiologischen Entwicklungsförderer« ausbilden lassen. Diese Tatsache beschert den Kinderphysiotherapeuten den Umstand, dass eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem Bereich der neurophysiologischen Entwicklung des Menschen notwendig ist. Wir - das Therapeuten-Team der Praxis Therapie für Kinder - tun dies seit Beginn des Bestehens unserer Praxis!

Frühkindliche Reaktionen werden innerhalb der physiotherapeutische Behandlung von Säuglingen und Kindern immer mitberücksichtigt! Im Rahmen der Bobath-, Vojta,- SI-, und Manualtherapie sowie der Diagnostik der General Movements werden die frühkindlichen Reaktionen diagnostiziert und therapiert. Es gibt keine vom Kinderarzt speziell verordnete neurophysiologischen Therapie der "frühkindlichen Reaktionen" und ist somit keine Kassenleistung.

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Welche Patienten werden behandelt?

Behandelt werden in unserer Praxis Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit auffälligen oder auch persistierenden (= über die normale Waltezeit andauernde) frühkindliche Reaktionen. Dabei entsteht in der Behandlung der Patienten oftmals ein erster Eindruck über das Vorhandensein, die Intensität und die Abhängigkeit von frühkindlichen Reaktionen in Bezug auf die Spontanmotorik des Kindes. All jene Faktoren müssen in die Behandlungsplanung der Kinder eingebaut werden um diesen in eine physiologische Bewegungsqualität zu ermöglichen.

Ziele in der Behandlung frühkindlicher Reaktionen

Die Ziele in der Behandlung der frühkindlichen Reaktionen stehen in ganz engem Zusammenhang mit der physiologischen Entwicklung der Säuglinge und Kinder. Die dabei vorhandenen sensomotorischen Defizite können nur erfolgreich überwunden werden, wenn man die dem Kind zur Verfügung stehenden Sinnessysteme (hierzu gehören z.B. Tastsinn, Berührungssinn, Gleichgewichtssinn, visuelles System, um nur einige zu nennen) zusammen mit den fehlenden Aufrichtungsmechanismen fördert und behandelt. Das Erreichen einer Verbesserung der gestörten neurophysiologischen Funktion ist genauso von Bedeutung wie die Integration aller Sinnesfunktionen, die dem Gehirn in seiner Plastizität zur Verfügung stehen. Nur so können die einzelnenfrühkindlichen Reaktionen "integriert" werden.

Anders als in anderen Therapieansätzen, die für den Betrachter ausschließlich das "weg-therapieren der "Reflexe" zum Inhalt haben, versucht die in der Kinderphysiotherapie angewandte Methodik umfassend die Qualität der Bewegungskontrolle zu fördern, was letztendlich eine Reifung und Integration der frühkindlichen Reaktionen mit sich bringt.

Wie früh beginnt man?

Die Behandlung der frühkindlichen Reaktionen findet ihre Anwendung vom ersten Tag des Lebens an bis hin in die Pubertät der Kinder und Jugendlichen. Dabei bedingt die sich entwickelnde Reifung des Nervensystems v.a. im ersten Lebensjahr einen möglichst frühen Therapiebeginn, um die Effektivität der Plastizität so gut es geht auszunutzen. Wenn es dem Kind ermöglicht werden soll, durch die therapeutischen Maßnahmen aufgrund einer nun funktionierenden Sinnesreiz-Verarbeitung, sich und seine Umwelt besser wahrzunehmen, so ist der Therapiebeginn so früh wie möglich zu wählen.

Behandlung der frühkindlichen Reaktionen in unserer Praxis „Therapie für Kinder“

In unserer Praxis werden die frühkindlichen Reaktionen auf verschiedene Weise therapiert. Wir behandeln Kinder aller Altersstufen - v.a. Säuglinge und Kleinkinder. Die Therapie wird nach Absprache mit den Eltern so an die häusliche Umgebung angepasst, dass den Eltern ein genau auf Ihr Kind zugeschnittenes Übungsprogramm mitgegeben wird. Dabei werden auch hier die Eltern Co-Therapeuten, und von den Physiotherapeuten mit ausgegebenen Übungen regelmäßig angeleitet. Diefrühkindlichen Reaktionen werden v.a. in Kombination mit anderen Therapien zum Einsatz gebracht.

>Gallileo System

Das Galileo ist ein seitenalternierender Muskelstimulator bei dem reaktiv Einfluss auf die Muskulatur genommen wird. Bei dem Galileo-Therapiegerät handelt es sich um ein innovatives medizinisches Trainingsgerät, dessen positive Auswirkungen in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen und Studien nachgewiesen wurde.

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Zentrales Element in der Wirkung des Galileo ist die Beeinflussung der Muskulatur über hochfrequente Schwingungen, die über eine Vibrationsplatte (seitenalternierte Bewegungen) auf den Körper wirken. Der Körper reagiert mit reflexartigen Muskelkontraktionen, die sich bis in den Bereich der unteren Brustwirbelsäule ausbreiten. Diese Reflexe laufen so schnell und gleichmäßig ab, dass ein ständiger Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung stattfindet. Je nach Auswahl der Frequenz kann die Muskulatur unterschiedlich trainiert werden.

Das Training auf dem Galileo verbessert...

  • Kraft
  • Leistung
  • Koordination
  • Reaktionsfähigkeit
  • Sensorik
  • Durchblutung

...der Muskeln und reguliert somit die Spannungszustände des Körpers. Hohe Wiederholungszahlen sind ein wichtiger Faktor für das Erlernen neuer Bewegungsmuster und garantieren einen deutlich schnelleren Lern- und Trainingserfolg.

Viele Therapeuten arbeiten seit einigen Jahren auch im Bereich der Pädiatrie mit diesem Gerät und haben viele Erfolge zu verbuchen. Eines der bekanntesten Konzepte ist das Projekt der UniReha „Auf die Beine“ (http://www.aufdiebeine.de) aus Köln.

Durch den Einsatz des Galileo-Gerätes profitieren Kinder mit folgenden Diagnosen:

  • Hypotonie
  • Cerebralparesen (ICP)
  • verschiedene Syndrome
  • Koordinationsstörungen sowie auch
  • sensomotorische Wahrnehmungsstörungen
  • Osteogenesis Imperfecta
  • Beckenbodenproblematiken (Inkontinenz)
  • Und viele andere.

Durch die Aktivierung auf dem Galileo-Gerät werden Muskelfasern angesprochen, welche das Kind über die Willkür zwar ansteuern kann, dies aber im alltäglichen Bewegungsumfeld /-umfang nicht konstant abrufen kann. Das Galileo-Gerät verhilft dem Kind durch die eingestellte Frequenz der Vibrationsplatte auch unbewusst diese reduziert genutzten Muskelgruppen und -Fasern zu trainieren und dadurch sowohl die Kraft und die Leistungsfähigkeit der Muskeln zu verbessern. Bei Kindern mit einer spastischen Tonuserhöhung kann die Muskulatur natürlich nur über einen bestimmten Zeitraum gelockert werden und somit physiologische Bewegungsmuster besser geübt werden. Insgesamt jedoch bewirkt das Galileo-Gerät eine Tonusregulation die sehr intensiv auf den Körper einwirkt und somit zu deutlich verbesserten Stell- und Gleichgewichtsreaktionen sowie einem adäquaten Haltungshintergrund im Sinne der posturalen Kontrolle führen kann.

Wir persönlich haben als Therapeuten aus dem Fachbereich der Pädiatrie, das Gallileo als wirklich hilfreiche Unterstützung erlebt und im Rahmen der Therapie kennen und schätzen gelernt.

Die Simulation des menschlichen Gangs durch die Wipp- Bewegung macht Galileo Training im Gegensatz zu anderen Trainingsplattformen mit vertikaler Auf- und Ab-Bewegung zu einer Trainingsmethode mit physiologischer Bewegungsart. Nur durch diese seitenalternierende Bewegung beim Galileo Training wird die Wirbelsäule durch eine leichte seitliche Kippung des Beckens in einer physiologischen Kipp- Bewegung angeregt. Bei Trainingsplattformen mit vertikaler Auf- und Ab-Bewegung wird sie hingegen fortwährend komprimiert.

Aufgrund dieser physiologischen Anregung der Wirbelsäule wird durch die seitenalternierende Funktion von Galileo auch die Rücken- und Bauchmuskulatur erreicht. Auch dies ist bei Trainingsplattformen mit vertikaler Auf- und Ab-Bewegung – also nicht seitenalternierender Bewegungsform – nur sehr eingeschränkt möglich.

Der Mensch hat bei all seinen Bewegungen das Bestreben,
den Kopf in einer ruhigen und aufrechten Position zu halten,
da Gleichgewichtssinn und visuelles System nur in Ruhe optimal arbeiten können. Bauartbedingt werden beim Galileo Training keine nennenswerten Vibrationen auf den Kopf übertragen, da die Trainingsplattform lediglich die menschlichen Gangarten simuliert, und der Körper dabei in der Lage ist, Oberkörper und Kopf ruhig zu halten.

>General Movements

Was sind General Movements?

Das menschliche zentrale Nervensystem (=ZNS) bildet von sich aus eine große Vielfalt von motorischen Mustern ohne das diese ständig von speziellen Reizeinströmungen ausgelöst werden. Beim menschlichen Fötus (= ein Embryo nach Ausbildung der inneren Organe) treten während der Schwangerschaft im postmenstruellen Alter von 9-12 Wochen eine große Auswahl von spezifischen Bewegungsmustern auf, wie beispielsweise „startles“, General Movements (GMs), isolierte Bewegungen der Extremitäten, isoliertes Zucken in den Extremitäten (so genannte „twitches“), Strecken,Gähnen und Atembewegungen. Auch postpartal bestehen diese endogen erzeugten Bewegungsmuster weiterhin fort, und dies unabhängig vom Zeitpunkt der Geburt. Auch verändern diese Bewegungen nach der Geburt bemerkenswerter Weise ihre Form nicht.

Die Diagnostik der General Movements kann ergänzend vom Arzt verordnet werden. Die GM's sind jedoch keine Krankenkassen-Leistung und können daher nicht mit den Krankenkassen abgerechnet werden.

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Wen beurteilt der Physiotherapeut mit den General Movements?

Um das junge Nervensystem funktionell beurteilen zu können, muss von den vielen verschiedenen Bewegungsmustern, die im Verlauf der Entwicklung vom Fötus hin zum jungen Säugling auftreten, ein spezielles und möglichst effektives herausgefiltert werden. Als richtig und sehr effektiv stellte sich die Auswahl der General Movements heraus. Die GMs sind ein Teil des spontanen Bewegungsrepertoires und treten vom frühen fetalen Alter bis zum Ende des ersten Lebenshalbjahres auf. In ihrem Erscheinungsbild wirken sie sehr komplex, sie kommen häufig vor und sie dauern lange genug an, um in einer angemessenen Weise beobachtet und beurteilt zu werden. Sie beziehen den ganzen Körper des Kindes ein und werden sichtbar in einem sehr variantenreichen Aufeinanderfolgen von

  • Arm-,
  • Bein-,
  • Hals- und
  • Rumpfbewegungen.

Dabei beginnen und enden sie ganz allmählich und gewinnen in einem sowohl stetig zunehmenden und als auch zugleich wieder abnehmenden Maße an Intensität, Kraft und Geschwindigkeit. Rotationsbewegungen entlang der Achse der Gliedmaßen und geringfügige Änderungen der Bewegungsrichtung lassen sie flüssig und elegant erscheinen. Beim Beobachter erwecken sie den Eindruck von hoher Komplexität und Variabilität. Die GMs verlieren ihren komplexen und variablen Charakter wenn das Nervensystem geschädigt ist und dann erscheinen die GMs sehr monoton und wenig komplex.

GENERAL MOVEMENTS ÄNDERN IHRE QUALITÄT, WENN DAS NERVENSYSTEM GESCHÄDIGT IST.

Schon vor 20 Jahren war bekannt, dass sich GMs bezüglich ihrer Qualität und nicht in Bezug auf die Häufigkeit ihres Auftretens bei Säuglingen mit niedrigem und hohem Risiko oder hirngeschädigten Säuglingen unterschieden. Sind corticospinale oder reticulospinale Bahnen geschädigt, so kann die Qualität von GMs beeinträchtigt werden, da diese neuronalen Strukturen möglicherweise die GMsmodulieren. Eine Störung oder Unterbrechung der corticospinalen Bahnen - das heisst der Nervenverbindungen zwischen dem Großhirn und dem Rückenmark - durch hinrorganische Verletzungen aufgrund von Blutungen oder hypoxisch-ischämischen Läsionen (Leukomalazie) führt zu anormalen GMs. GMs verlieren ihren komplexen und variablen Charakter und weisen entweder ein so genanntes „poor repertoire“ auf, sind „cramped-synchronized“ oder „chaotic“. Fidgety movements - also Bewegungsmuster nach der 6.-9. Lebenswoche - können entweder anormal sein oder fehlen.

Wie werden die General Movements beurteilt?

Die zuverlässige Beurteilung von GMs setzt eine standardisierte Aufzeichnungsmethode voraus. Hiefür wird der Säugling bekleidet, aber möglichst mit nackten Armen und Beinen in Rückenlage mit einer Videokamera aufgenommen. Die Aufzeichnungsdauer ist altersabhängig. Mit einer 30 bis 60minütigen Aufnahme von Frühgeborenen können cirka drei zuverlässig beurteilbare GMs erfasst werden, unabhängig davon, ob der Säugling schläft oder wach ist. Weder die Anwesenheit des Beobachters während der Aufzeichnung noch die spätere Beurteilung der gesamten Aufnahme sind hierbei erforderlich.

Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Aufnahme überprüft und zur weiteren Beurteilung werden cirka drei Sequenzen von GMs auf ein Band kopiert. Vom Geburtstermin an sind lediglich 5 bis 10 Minuten optimaler Aufzeichnung erforderlich. Die sequentiellen Aufnahmen des Säuglings aus verschiedenen Altersstufen sollten auf so einem sog. Beurteilungs-Video gespeichert werden um anhand dessen die Dokumentation des individuellen Entwicklungsverlaufs vorzunehmen. Aufnahmen von stark quengelnden oder weinenden Säuglingen können nicht analysiert werden.

Basierend auf der globalen visuellen Gestaltwahrnehmung - d.h. der Wahrnehmung des Betrachters - die zwar ein leistungsfähiges aber zugleich anfälliges Instrument in der Analyse von komplexen Phänomenen ist werden die Sequenzen beurteilt. Auch sollte der Untersucher die Fokussierung auf Details unbedingt vermeiden, ebenso wie Umgebungseinflüsse die Gestaltwahrnehmung des Untersuchers beeinträchtigen können. Daher sollte die Beurteilung ohne akustische Einflüsse vorgenommen werden. Bezugspersonen, Geschwister oder Zwillinge auf dem Video, Spiegelbilder des Säuglings, ein Bett voller Spielzeug oder eine Decke mit irritierenden Farben sollten auf jeden Fall vermieden werden.

Um eine GM-Aufnahme beurteilen zu können benötigt der erfahrene Beobachter nicht mehr als 1 bis 3 Minuten. Eine Beurteilung aus der Momentaufnahme einer einzigen Aufzeichnung heraus muss jedoch vermieden werden. Eine individuelle Entwicklungskurve, dokumentiert möglichst zwei oder drei Aufnahmen der Frühgeborenenzeit (jeweils drei Sequenzen von GMs), eine Aufnahme um den Geburtstermin (oder kurz danach oder beides) und wenigstens eine Aufnahme zwischen der 9. und 15. Lebenswoche nach der Geburt. Die individuelle Aufzeichnung des Entwicklungsverlaufes lässt die Beständigkeit oder Unbeständigkeit von normalen oder anormalen Befunden erkennen. Die Prognose für die individuelle neurologische Entwicklung basiert auf solch einer individuelle Entwicklungs-Kurve.

Stärken und Schwächen der GM-Diagnostik

Dabei ist die nicht-invasive Untersuchungsmethode der GMs in keinster Weise für den Säugling belastend. Hinzu kommt, dass die Methode nicht nur leicht zu erlernen ist sondern auch als sehr kosteneffektiv einzustufen ist. Durch die Chance, die spätere Entwicklung einer Zerebralparese so früh wie möglich erkennen zu können, besteht somit auch die Möglichkeit, sehr früh therapeutisch intervenieren zu können. Für alle am Therapieprozess Beteiligten ist diese Vorhersagemöglichkeit von besonderer Bedeutung, ermöglicht sie doch den frühzeitigen Einstieg und die genaue Planung einer möglichst effizienten Therapie, lange bevor sich die pathologischen Merkmale einer Zerebralparese ausprägen. Sicherlich ist es höchst unwahrscheinlich, dass die therapeutischen Eingriffe die Entwicklung einer Zerebralparese verhindern können, aber sie können helfen, sekundären Schäden, wie etwa Kontrakturen oder anderen Formen von Immobilität zu vermeiden und vorzubeugen.

Die psychologische Unterstützung der Eltern und der größtmögliche fachliche Einsatz und frühe Adaptation des beeinträchtigten Kindes sind von entscheidender Bedeutung. Genauso wichtig ist es, jene Säuglinge mit normalen GMs zu identifizieren, welche trotz des Risikos aufgrund ihrer Vorgeschichte einen normalen neurologischen Outcome haben werden. Zusammenfassend stellt das neurologische Assessment der GMs eine große Bereicherung für die in der Pädiatrie notwendigen Untersuchungsmethoden dar. Neben den schon vorhandenen und bekannten Möglichkeiten bietet die Methode der GM-Beurteilung mit einer sehr hohen Vorhersagbarkeit ein sehr effizientes Rüstzeug für die in der Pädiatrie tätigen Berufsgruppen.

Einsatz der General Movements in unserer Praxis

In unserer Praxis werden die General Movements im Rahmen der Physiotherapie als diagnostisches Kriterium angewandt. Da diese Untersuchgunsmethode (=Assesment) nur bis zu einem bestimmten Alterdurchführbar ist, müssen die Eltern frühzeitig aufgklärt und von der Bedeutung dieses zusätzlichen Befundinstrumentes überzeugt werden. Die Untersuchung der Kinder ist freiwilig und wird nur auf Wunsch der Eltern durchgeführt. Sie dient der Prognose der Entwicklung des Kindes und ist ein wichtiger Bestandteil im Rahmen der Physiotherapie.

 

Das Assement-Verfahren der General Movements kann von Physiotherapeuten erlernt werden und wird von dem General Movement Trust angeboten.

 

>Handlingskurs Für Eltern

Was ist Handling?

Der Neurologe Dr. Bobath und seine Frau Berta Bobath entwickelten in den 40er Jahren eine ganzheitliche krankengymnastische Therapiemethode zur Behandlung von bewegungsgestörten Patienten.

Schon bald wurde die Bobath-Therapie mit großem Erfolg auf Säuglinge und Kleinkinder übertragen. Mit Hilfe des so genannten„Handlings“ können Eltern die Fähigkeiten ihres Kindes spielerisch ansprechen, um es in der Entwicklung neuer Fertigkeiten zu unterstützen.

Insofern soll dem Kind das Gefühl für möglichst physiologische Haltungs- und Bewegungsabläufe ermöglicht werden, so dass diese Abläufe dem Kind vertraut werden und es diese für sich übernehmen kann. Im täglichen Umgang mit Ihrem Kind können Eltern gesunder Kinder quasi ganz „neben- bei“ die Babyentwicklung unterstützen.

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Inhalte des Kurses

Ein wichtiger Bestandteil des Bobath-Konzeptes ist das „Handling“. Hierbei geht es um ganz alltägliche Fragen wie z.B.:

  • wie trage ich mein Kind am besten?
  • wie und in welcher Position füttere ich mein Kind?
  • wie soll ich mein Baby richtig halten?

In einem Handlings-Kurs werden die Eltern aktiv eingebunden und lernen, ihr Kind so hochzuheben und zu tragen, dass sie seine Haltung und Bewegungen optimal unterstützen, ihm Sicherheit vermitteln und damit die Babyentwicklung fördern. Mit der entsprechenden Anleitung und etwas Übung können Eltern ihr Kind beim Wickeln, An- und Ausziehen, Tragen, Heben, Spielen und Füttern mehrmals jeden Tag „behandeln“.

Handlingskurs für Eltern und Kind

In unserem Kurs werden die Meilensteine der kindlichen Entwicklung des ersten Lebensjahres dargestellt und deren mögliche Abweichungen. Durch einfache, gezielte Handgriffe und Techniken lernen die Eltern ihr Kind zu unterstützen, um es somit im Alltag optimal zu fördern Der Kurs wird von qualifizierten Kinder-Physiotherapeuten unserer Praxis geleitet, die auch auf individuelle Fragen zur Kindesentwicklung eingehen. Alle in diesem Kurs gezeigten praktischen Inhalte haben wir für Sie in einem Begleitheft zusammengefasst, so dass Sie nach der Teilnahme auch zu Hause eine Übersicht über die gelernten Techniken haben.

Da die Teilnehmerzahl pro Kurs begrenzt ist, bitten wir Sie um rechtzeitige Anmeldung. Pro Kind können zwei Erwachsene teilnehmen. Der Kostenbeitrag beträgt 35,- € pro Kind.

>Hilfsmittelberatung

In unserer Praxis "Therapie für Kinder" bieten wir Ihnen eine umfangreiche Hilfsmittelberatung an. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Diagnosen und Behinderungen unserer Patienten ist es erforderlich, dass unser Mitarbeiter sich immer wieder auf den neuesten Stand der aktuellen Versorgungsmöglichkeiten bringen. Hierzu gehören vor allem Versorgung mit:

  • Orthesen / Pelites
  • Schienen und Bandagen
  • Korsett-Versorgungen
  • Rollstühle
  • Stehgeräten
  • Reha-Karren
  • Kommunikationstrainern
  • und vieles mehr...

Unsere Beratungstätigkeit findet entweder im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung oder auf Wunsche der betroffenen im Rahmen unserer Entwicklungssprechstunde statt.

Da wir eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen gewohnt sind, so gilt dies besonders bei der Versorgung unserer Patienten mit Hilfsmitteln aller Art. Somit stehen wir jederzeit in engem Kontakt zu verschiedenen Sanitätshäusern und Reha-Beratern, die wir in unserer Hilfsmittelplanung für die Patienten mit einbeziehen.

>IntraActPlus-Konzept

IntraActPlus-Konzept- Videogestützte Interaktionsbeobachtung und Analyse

Das IntraActPlus-Konzept ist ein verhaltenstherapeutisch orientierter Therapie- und Interventionsansatz, der von Dr. Fritz Jansen und Dipl.-Psych. Uta Streit auf der Basis von Ergebnissen der psychologischen Grundlagenforschung seit mehr als 20 Jahren ständig weiterentwickelt wird. Stärker als in der Verhaltenstherapie üblich, wird "Beziehung" mit in die Arbeit einbezogen. Um die meist im Millisekundenbereich liegenden Signale von "Beziehung" erfassen zu können, wurde als Besonderheit des IntraActPlus-Konzeptes die Videoarbeit perfektioniert.

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Das IntraActPlus-Konzept deckt den gesamten Altersbereich vom Baby über den Jugendlichen bis zum Erwachsenen ab. Der Prävention von seelischen Störungen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Entwicklung von Lernprogrammen ist ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des IntraActPlus-Konzeptes.

Mehr über Inhalte und Ziele des IntraActPlus-Konzepts finden Sie auf der Webseite https://www.intraactplus.de unter den Menüpunkten „Konzept“ und „Publikationen“.

Das IntraActPlus-Konzept umfasst:

  • Eine positive Beziehung zwischen den Kindern und ihren Bezugspersonen steht im Mittelpunkt aller Maßnahmen.
  • Beziehung ist unabdingbar für den Aufbau von Motivation und positiver Eigensteuerung in den verschiedensten Lebensbereichen.
  • Eine schnelle Problemanalyse ist möglich mithilfe einer präzisen und sekundengenauen Videoarbeit.
  • Die bildlich unterstützte Gesprächsführung führt bei allen Beteiligten zu einer besonders hohen Zustimmung und Mitarbeit, da sie allen Beteiligten die Möglichkeit bietet, Zusammenhänge selbst mit den eigenen Augen sehen zu können.

Quelle: IntraActPlus GbR

>Manuelle Therapie

Was ist Manuelle Therapie für Kinder?

Die Manuelle Therapie ist ein Therapie-Konzept auf neurophysiologischer Grundlage. Wegbereiter für die Manuelle Therapie sind Osteopathen und Chiropraktiker, deren Kenntnisse und Erfahrungen die Grundlage für die Verbreitung dieses Therapie-Konzeptes in Deutschland ab den 50er Jahren darstellen. Die Manuelle Therapie befasst sich mit der Physiologie, Pathophysiologie und Prävention von reversiblen Funktionsstörungen am Haltungs- und Bewegungsapparat. Die Manuelle Therapie für Kinder ist ein Bestandteil der Manuellen Thera-pie, obwohl sie als spezielle Ausbildungsform nicht oder nur unzureichend existiert. Kinder-Manualtherapeuten haben sich ihr Wissen über Erfahrung und die stetige Arbeit mit Kindern im Zusammenhang mit eine qualifizierten Weiterbildung in Manueller Therapie angeeignet.

Manuelle Therapie ist eine zertifizierte, physiotherapeutische Zusatzausbildung, die vom Arzt verordnet werden muss und die auf gesonderte Weise mit den Krankenkassen abgerechnet werden kann.

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Wen behandelt der Manual-Therapeut?

Der Manual-Therapeut behandelt angefangen vom Säuglingsalter alle Altersstufen. Eine Indikation für diese Therapie ist gegeben, wenn der Arzt die Diagnose gestellt hat und diese auf dem Rezept verordnet hat. Es kommt aber auch oft vor, dass mit Hilfe von manualtherapeutischen Untersuchungsmethoden auch während einer Behandlung eine oder mehrere Funktionsstörungen gefunden werden. Diese können dann nach Rücksprache mit dem Arzt vom Manual Therapeuten behandelt werden. Die Manuelle Therapie wird angewandt bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern sensomotorischen Bewegungsauffälligkeiten, mit Bewegungseinschränkungen der Gelenke (sog. Blockierungen) und segmentalen und peripher-artikulären Dysfunktionen.

Ziele der Manuellen Therapie

Ziel der Manuellen Therapie ist es, die am Bewegungsapparat vorhandenen, reversiblen Funktionsstörungen zu begleichen. Die dazu angewandten therapeutischen Maßnahmen können folgendes bewirken:

  • eine Wiederherstellung der eingeschränkten Gelenkbeweglichkeit
  • die Beseitigung aller lokalen, segmentalen Irritationen der autochtonen Rückenmuskulatur sowie des Bindegewebes und der Haut
  • die Beseitigung aller segmentalen Irritationen der peripheren Muskeln oder den segmental zugeordneten Hautzonen
  • versucht mit Hilfe verschiedener Maßnahmen die vorhandenen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat zu beseitigen oder zu verbessern.Auf diesem Wege muss durch die zur Verfügung stehenden Untersuchungstechniken ein genauer Befund erstellt werden, der als Grundlage für die therapeutischen Maßnahmen anzusehen ist.

Zusammenfassend nimmt die Manuelle Therapie Einfluss auf die zentralnervöse Steuerung aller den Körper und dessen Strukturen betreffenden Regelkreise. Sie versucht diese wieder in einen physiologischen Gleichklang zu bringen und dabei jede Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit zu beheben.

Beeinflussende Faktoren

Die den Funktionsstörungen am Haltungs- und Bewegungsapparat zugrunde liegenden Erklärungsmodellen beziehen sich einerseits auf die Mechanik eines Gelenkes (Beispiel: die einfache Blockade eines Gelenkes) oder auf die „nervös-reflektorischen“ Funktionskreise der Wirbelbogengelenke aber auch peripheren Regelkreismechanismen. Die zur Therapie gehörenden Maßnahmen unterscheiden sich in

  • passive Mobilisationen der Gelenke
  • aktive Mobilisationen der Gelenke und deren Umgebung
  • Weichteiltechniken auch als vorbereitende Maßnahmen
  • die Manipulation (Mobilisation mit Impuls)

Die Kombination der einzelnen Maßnahmen trägt zur erfolgreichen Beseitigung der vorliegenden Funktionsstörungen bei.

Wann behandelt man? Wie früh beginnt man?

Die Manuelle Therapie kann und soll so früh wie möglich eingesetzt werden. Bei der Beantwortung dieser Fragen ist es völlig unwichtig, wie alt das Kind ist sondern vielmehr seit wann oder wie lange die vorliegende Funktionsstörung besteht. Ein früher Behandlungsbeginn ermöglicht ein in der Regel effektiveren Behandlungsverlauf als die auf einen späteren Zeitpunkt angesetzte Therapie.

Einsatz der Manuellen Therapie in unserer Praxis „Therapie für Kinder“

In unserer Praxis wird die Manuelle Therapie sowohl als Einzeltherapie aber in der Kombination mit anderen Therapieansätzen eingesetzt. Dabei eignet sich das neurophysiologische Denkmodell - das hinter der Manuellen Therapie steht – besonders gut in der Wechselwirkung der mobilisierenden Maßnahmen der Manuellen Therapie mit den stabilisierenden Übungen der Therapien nach Bobath oder Vojta.

>Sensorische Integrationstherapie

Was ist Sensorische Integrationstherapie (SI)?

Die Sensorische Integrationstherapie (SI) ist ein Therapie-Konzept auf neuro-physiologischer und neuropsychologischer Grundlage. Die SI wurde von Frau Jean Ayres (USA) entwickelt und findet Ihre Anwendung u.a. in der Krankengymnastik bei Kindern mit Störungen der Wahr- nehmungsverarbeitung. Die Grundlage der therapeutischen Maßnahmen in der SI basiert auf den Erfahrungen Jean Ayres aus Ihrem Ergotherapie- und Psychologiestudium. In der Arbeit mit Kindern gehört die Anwendung der SI beginnend mit dem Säuglingsalter zu einem wesentlichen Bestandteil der Kinderphysiotherapie.

Sensorische Integrationstherapie ist eine zertifizierte, physiotherapeutische Zusatzausbildung, die vom Kinderarzt ergänzend zu der neurophysiologischen Therapie nach Bobath verordnet werden kann. SI kann aber nicht mit den Krankenkassen abgerechnet werden.

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Wen behandelt der „SI-Therapeut“?

Der SI-Therapeut behandelt sowohl Säuglinge, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche. Eine differenzierte, von der Altersstruktur her unabhängige Diagnose, welche vom Arzt gestellt werden muss ist auch hier erforderlich. Die Verordnung erfolgt dann aber auf der Grundlage der Kinder-Bobath-Therapie. Die SI ist im physiotherapeutischen Behandlungskonzept als Einheit mit der Kinder-Bobath Therapie am sinnvollsten. Die SI findet Ihre Anwendung bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern motorischer Unruhe, vestibulären oder taktil-propriozeptiven Über-/ oder Unterempfindlichkeiten. Auch funktionell bedingte Muskeltonusstörungen, die als Folge der vorliegenden Wahrnehmungsdefizite anzusehen sind werden mit der SI behandelt, welche wiederum Auswirkungen auf die gesamte Körperhaltung haben. In der Unterscheidung zu den ergotherapeutischen SI-Patienten, ist die SI in der Physiotherapie auf die Behandlung der motorisch-sensorischen Funktionsstörung ausgelegt.

Ziele der Sensorischen Integrationstherapie

Die SI versucht Kinder mit verschiedenen sensomotorischen Defiziten zu behandeln. Die in der Therapie angewandten Maßnahmen fördern die sog. Sensorische Integration der Sinnes-wahrnehmung. Hierzu gehören z.B. Tastsinn, Berührungssinn, Gleichgewichtssinn, visuelles System, um nur einige zu nennen. Das Kind erfährt dabei die größtmögliche Unterstützung die Umsetzung der Wahrnehmungsreize erfolgreich zu verarbeiten. Der SI-Therapeut hilft dem Kind sozusagen die Wahrnehmung aufzunehmen, sie weiter zum Gehirn zu leiten und diese dort möglichst effektiv zu sortieren und abzuspeichern. Das Kind wird in Bezug auf alle sensomotorische Regelkreise untersucht und der Therapeut entwickelt unter Einbeziehung der Mutter eine speziell auf das Kind abgestimmte Behandlung. Das Erreichen einer Verbesserung der gestörten neurophysiologischen Funktion ist genauso von Bedeutung wie die Integration aller Sinnesfunktionen die dem Gehirn in seiner Plastizität zur Verfügung stehen.

Beeinflussende Faktoren

Die Sensorische Therapie ist am effektivsten, wenn nicht nur ein Wahrnehmungssystem beteiligt ist, sondern mehrere. Zudem sollte das Kind Interesse habe und die Kognition soll mitbeteiligt sein. All diese, aktiven Faktoren begünstigen einen positiven Behandlungsverlauf, der nicht durch passive Wahrnehmung oder bloße sensomotorische-perzeptive Übungsprogramme erreicht werden kann. Das therapeutische Angebot an inneren und äußeren Wahrnehmungsreizen ist vergleichbar mit „Futter für das Nervensystem“. Die „Verwertung“ bzw. Verarbeitung dieser Reize erfolgt in sog. Regelkreisen, die das Fundament der SI darstellen.

Wann behandelt man?

Wie früh beginnt man? Die SI kommt vom ersten Tag des Lebens an zur Anwendung. Dabei bedingt die sich entwickelnde Reifung des Nervensystems v.a. im ersten Lebensjahr einen möglichst frühen Therapiebeginn, um die Effektivität der Plastizität so gut es geht auszunutzen. Wenn es dem Kind ermöglicht werden soll, durch die therapeutischen Maßnahmen aufgrund einer nun funktionierenden Sinnesreiz-Verarbeitung, sich und seine Umwelt besser wahrzunehmen, so ist der Therapiebeginn so früh wie möglich zu wählen.

Einsatz des SI in unserer Praxis „Therapie für Kinder“

In unserer Praxis wird die Sensorische Integration auf verschiedene Weise eingesetzt. Wir behandeln Kinder aller Altersstufen - v.a. Säuglinge und Kleinkinder - nach Bobath. Die Therapie wird nach Absprache mit den Eltern so an die häusliche Umgebung angepasst, dass den Eltern ein genau auf Ihr Kind zugeschnittenes Übungsprogramm mitgegeben wird. Dabei werden die Eltern Co-Therapeuten, die von den auf SI spezialisierten Physiotherapeuten immer wieder angeleitet werden. Die SI wird v.a. in Kombination mit der Bobath-Therapie zum Einsatz gebracht.

>Vojta

Was ist Vojta?

Anfang der 50er Jahre entwickelte der Kinderneurologe Prof. Dr. Vaclav Vojta seine nach ihm benannte Therapie der sog. Reflexlokomotion (auch Reflexfortbewegung genannt). Vojta ist ein physiotherapeutisches Behandlungs-Konzept auf neurophysiologischer Grundlage. Diese spezielle Form der Krankengymnastik, die neben Erwachsenen v.a. bei Kindern angewandt wird, stellt nicht nur eine wichtige Behandlungsmethode der Physiotherapie gerade von Säuglingen und Kindern dar, sondern wird auch von Kinderärzten zur Diagnostik benutzt.

Vojta für Kinder ist eine zertifizierte, physiotherapeutische Zusatzausbildung, die vom Kinderarzt verordnet werden muss und die auf gesonderte Weise mit den Krankenkassen abgerechnet werden kann.

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Wen behandelt der „Kinder-Vojta-Therapeut“?

Mit der Vojta-Therapie werden Säuglinge und Kinder behandelt, bei denen eine Störung der motorischen Entwicklung vorliegt. Nachdem der Kinderarzt oder Kinderorthopäde die genaue Problematik in einer Untersuchung festgestellt hat, hat dieser die Möglichkeit die Vojta-Therapie auf Rezept zu verordnen und sie dann in die Hände der Physiotherapie weiterzuleiten. Therapiebedarf besteht u.a. bei Säuglingen mit Auffälligkeiten der Muskelspannung oder sog. Muskeltonusstörungen (z.B. bei erhöhtem oder zu schlaffen Muskeltonus), bei Babys mit Überstreckungs-Tendenz, bei Asymmetrien (Schiefhaltungen) und v.a. neurologische Auffälligkeiten (wie z.B. Spastiken, Hemiparesen, Morbus Down etc.). Bei den etwas älteren Kindern sind dies in der Regel Fehlhaltungen im Sinne von Skoliosen aber auch Koordinationsstörungen - um nur einige zu nennen.

Prinzip der Vojta Therapie

In der sog. Reflexlokomotion wird das Kind in verschiedene Ausgangsstellungen gebracht, in denen es behandelt wird (Rückenlage, Seitenlage, Bauchlage). An bestimmten, genau definierten Zonen, die sich am Körper jedes Menschen befinden, werden gezielte Reize gesetzt, deren Auswirkungen am ganzen Körper im Sinne von Bewegungs- und Haltungsmustern sichtbar sind. Diese Bewegungsmuster werden im Reflexumdrehen und Reflexkriechen ausgelöst und ermöglichen dem Kind unter anderem:

  • die Aufrichtung gegen die Schwerkraft
  • zielgerichtete Bewegungen
  • die Anpassung der Körperlage im Raum sowie - eine vertiefte Atmung und die
  • Aktivierung von Kreislauf und Stoffwechsel.

Ziele der Vojta Therapie

Die Kinder-Vojta-Therapie hat den Effekt, die Muskulatur des gesamten Körpers so zu aktivieren, damit diese dann Einfluss auf die Haltungs- und Bewegungsmuster des Kindes nehmen. Weitere Ziele sind

  • die Vermeidung einer pathologischen Motorik („auffällige Bewegungsmuster“) mit sog. Ersatzmustern
  • die Wiederherstellung einer physiologischen Propriozeption („normale Wahrnehmung und adäquate Muskelspannungsverhältnisse“)
  • das Erweitern des Körperschemas (der „Landkarte“ des Körpers)
  • Regulierung von vegetativen Reaktionen (Atmung / Herzfrequenz etc.)
  • Die Korrektur einer vorhandenen Fehlhaltung und Fehlstellung der Gelenke hier v.a. der Wirbelsäul.

Wann sollte mit der Behandlung begonnen werden?

So früh wie möglich! Das zentrale Nervensystem des Menschen ist durch die ihm eigene Plastizität gerade im ersten Lebensjahr sehr formbar und bedingt einen möglichst frühen Therapiebeginn, um die Effektivität so gut es geht auszunutzen.

Warum „schreien“ Kinder bei Vojta?

Vojta ist eine Therapieform, die sehr anstrengend für das Kind ist. Dabei kommt das Kind an eine Leistungsgrenze, deren Auswirkungen es während der Therapiesituation oftmals mit einem Schreien oder Schimpfen beantwortet. In dem Wissen, das die Therapie keine Schmerzen verursacht, können die Eltern lernen mit dem Schreien umzugehen und die Therapie mit entsprechender Motivation sinnvoll durchzuführen.

Einsatz der Vojta-Therapie in unserer Praxis „Therapie für Kinder“

In unserer Praxis kommt die Vojta-Therapie bei Kindern aller Altersstufen - v.a. Säuglinge und Kleinkinder – zum Einsatz. Die Therapie wird den Eltern in der Praxis erklärt und gezeigt. Hierzu gehört auch die Möglichkeit die Therapie am eigenen Körper zu erfahren, um sie besser zu verstehen und dann anzuwenden. Anschließend bekommen die Eltern Übungen, um diese dann zuhause 3-4x täglich durchzuführen. Diese Frequenz kann es dem Kind ermöglichen, rasch Fortschritte zu machen und die vorhandenen Defizite aufzuholen oder gar zu überwinden. Die Eltern werden stetig in der Praxis in Bezug auf die Durchführung der Übungen „überprüft“ und angeleitet, damit sich keine Fehler einschleichen.